Eingebettet in eine Kulturlandschaft aus Wald, Wiesen und Gehölzen am Rande des Vogelsbergs, bietet der Klesberger Weiher, mit seinem Strukturreichtum zahlreichen geschützten Tier- und Pflanzenarten einen idealen Lebensraum. Das Gewässer mit seinen angrenzenden Flächen hat zudem als Trittstein für den Vogelzug eine wichtige Bedeutung.
Der Klesberger Weiher selbst hat eine Größe von 1,45 ha und befindet sich im Zentrum einer Senke, umgeben von landwirtschaftlich genutzten Flächen, die überwiegend als Mähwiesen und Weiden genutzt werden. Nach der historischen Karte des Kurfürstentums Hessen aus dem Jahre 1858, der Kartierungen aus dem Jahre 1851 und 1852 zu Grunde liegen, war der Klesberger Weiher bereits damals in der augenblicklichen Form existent.
Der NABU-Steinau ist bereits seit 1998 im Bereich der Gemarkungen Uerzell/ Hintersteinau aktiv. Seit 2008 befinden sich der Klesberger, inzwischen gemeinsam mit einem weiteren kleinen Teich, dem Weiher am Oberulrichsberg, und einigen umliegenden Flächen, im Eigentum des NABU-Steinau. Durch den Ankauf können wir langfristig den Schutz dieses besonders wertvollen und artenreichen Biotops sicherstellen.
Neben den Erdkröten und Grasfröschen fühlen sich inzwischen auch Grünfrösche, Teich- Berg- und Kammmolche sehr wohl. Etliche Watvögel nutzen das Gewässer als Rastplatz und Nahrungshabitat. Regelmäßig brütet zudem der Zwergtaucher in der Ufervegetation.
Um den Teich herum erstrecken sich strukturreiche Wald-Grünland-Gehölz-Komplexe. Diese haben sich in intensiver Zusammenarbeit mit den bewirtschaftenden Landwirten zu einem Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten des Halboffenlandes entwickelt. Auf den Offenflächen weiden abwechselnd Rinder und Pferde der ansässigen Landwirte und fördern dadurch die Pflanzengesellschaften auf den Flächen.
Im Wäldchen neben dem Klesberger Weiher finden sich zahlreiche Fledermausarten, auf den Wiesen fliegen Tagfalter - wie Schachbrettfalter, Tagpfauenauge etc. – und die Gehölze werden von Neuntötern und Goldammern zum Brüten genutzt.
Um die ökologische Vielfalt zu erhalten, führt der NABU-Steinau-Schlüchtern-Sinntal regelmäßig Pflegemaßnahmen am Weiher und im Umfeld durch. Regelmäßig werden durch NABU-Aktive invasive Neophyten entfernt und Gehölze zurückgeschnitten, um eine Verbuschung der Offenflächen zu verhindern. Durch die Anlage von Lesesteinhaufen und Anpflanzung weiterer Obstbäume auf den Flächen in den letzten Jahren wurden weitere Habitate für Vögel und Insekten geschaffen.
Da der Weiher direkt am der Kreisstraße liegt werden im Frühjahr, während der Amphibienwanderung, durch ehrenamtliche NABU-Aktive jeden Abend Amphibien eingesammelt und sicher über die Straße in den Weiher gebracht.
Weitere Informationen zu diesem Schutzgebiet erhalten Sie bei:
Franz-Josef Jobst
Telefon: 06661-1537040
E-Mail: f.jobst@nabu-mkk.de